Pilz Quiz

Pilze sind nicht nur ein eigenes Reich, sondern extrem faszinierend in ihrer Art. Teste dein Wissen und entscheide:

wahr oder gelogen?

Ergebnis

Glückwunsch! Du solltest Pilzcoach werden

Schade! Das hat nicht ganz geklappt. Aber vielleicht beim nächsten mal. Die falsch beantworten Fragen sind rot gekennzechnet.

#1. Es gibt Pilze die im Wasser wachsen – die Wasserpilze ? Noch recht unerforscht. Im Wasser leben Pilze – in der Pfütze, im klaren Bergsee ebenso wie im tiefen Ozean, ja sogar im Eis.

Das ist wahr:

Es gibt Wasserpilze. Vor allem in stehenden Gewässern. Sie sind klein und überall zu finden. Sie kauen gleichsam die Nahrung vor. Sie schließen teils hartnäckige Substanzen aus totem Pflanzenmaterial auf und machen sie daher besser für andere Lebewesen im Gewässer verfügbar.

Außerdem gibt es Arten, die bestimmte Lebewesen wie Wasserflöhe befallen und dadurch ihre Bestände beeinflussen.

#2. Boviste und Stäubling entstanden vor ca. 50 Millionen Jahren aus Lamellen- und Röhrenpilzen ? Bauchpilze (Boviste/Stäublinge) gehören nicht nur zur gleichen Klasse wie die Lamellen- und Röhrenpilze, sie sind sogar vor mehr als 50 Mio. Jahren aus Ihnen entstanden.

Das ist wahr:

z.B.  Säulenstäublinge, Pilze der Gruppe Secotiaceae aus der Familie der Bauchpilze, zeigen Merkmale der Blätterpilze und der Bauchpilze.

Vermutung: Vor ca. 50 Millionen Jahren muss es eine sehr lange Dürreperiode gegeben haben, die Pilze veranlasst hat sich verstärkt vor Trockenheit zu schützen. So sind die Boviste und Stäublinge entstanden und auch die Trüffel, die sich komplett unter die Erde zurück gezogen haben.

 

    

#3. Pilze mit besonderen Eigenschaften – Wachstumsimpuls durch Trockenheit ? Schwindlinge kommen sehr gut mit Trockenheit zurecht. Sie können vollständig eintrocknen und bei Nässe wieder aufquellen. Mehr noch… wie Austernpilze im Winter durch Frost, benötigen Sie einen Wachstums-Impuls durch Trockenheit.

Das ist gelogen!

Pilze haben unterschiedlichste Techniken entwickelt sich vor Trockenheit zu schützen. Die Stinkmorchel schützt sich durch Ihre Gallertschicht. Die Kohlenbeeren und Stäublinge durch Ihre äußere Hülle und die Trüffel indem sie gleich ganz unter der Erde wachsen.

Schwindlinge und Zitterlinge trocknen vollständig aus und quellen bei Feuchtigkeit und Nässe wieder auf und wachsen weiter. Einen Impuls durch Trockenheit benötigen sie aber nicht.

Welche Schwindlinge und Zitterlinge kennt ihr?

#4. Februar – Pilzfreier Monat bei Ständerpilzen ? Pilze gibt es immer und überall. Was das Mycel betrifft. Beschränken wir uns aber auf die Fruchtkörper, stimmt das nicht. Klammern wir die Schlauchpilze (Ascomyceten) und die Schleimpilze (Myxomyzeten) mal aus, dann ist der Februar die Ständerpilze (Basidiomyceten) betreffend, ein pilzfreier Monat.

Das ist gelogen!

Es gibt keinen Pilz freien Monat. Pilze und auch die Fruchtkörper dazu gibt es tatsächlich immer und überall.

Bitte beachten: zu den Ständerpilzen gehören neben Röhren-, Lamellen und Leistenpilze auch die ganzen Porlings- und Schichtlings ähnlichen Pilze, d.h. alle Arten von Baumpilzen. Und die gibt es bekanntlich ganzjährig.

Welche Baumpilze könnten im Februar vorhanden sein?

#5. Im Privatwald ist das Sammeln von Pilzen verboten! ? Formel: 3 Förster + 5 Pilzsucher ergeben nicht 8… wie man meinen könnte, sondern 0 – Pilze im Sammelkorb. Denn das Sammeln im Privatwald ist verboten.

Das ist gelogen!

Im Bundeswaldgesetz vom 2.5.1975.  In § 14 Abs. 1 Satz 1 B ist geregelt, dass das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung grundsätzlich auf allen Waldflächen gestattet ist. Allerdings gibt es Ausnahmen.

Welche könnten das sein…?

#6. Gewächshaus-Häubling – kontaktgiftiger Pilz mit hoher Giftkonzentration ? In Asien gibt es einen kontaktgiftigen Pilz, den Gewächshaus-Häubling (Galerina-sulciceps). Er hat einer 35% höhere Giftkonzentration als der grüne Knollenblätterpilz. Das Gift wird über die Schleimhäute übertragen und wirkt als Nervengift.

Das ist gelogen!

Den Pilz gibt es. Er soll tatsächlich der giftigste Pilz der Welt sein und eine um 35% höhere Giftkonzentration haben als der grüne Knollenblätterpilz. Kontaktgiftig ist er nicht.

Im Volksmund wird er als Gewächshaus-Häubling bezeichnet. Der Grund ist der Import von wilden Orchideen gewesen, die im Substrat dieses Pilzgeflecht hatten. In 1980 gab es einen gesicherten Todesfall in Deutschland, der den Blumentopfpilz nur gekostet hat.

Die Heimat dieser Pilzart ist von Indien/Sri Lanka ostwärts. Hier in Europa ist der grüne Knollenblätterpilz der giftigste Pilz.

#7. Giftpilze lassen sich nicht am Geschmack erkennen ? Bislang lässt sich kein Zusammenhang zwischen Giftigkeit und Geschmack feststellen. Giftige Pilze schmecken weder scharf noch bitter und lassen sich nicht am Geschmack erkennen.

Das ist wahr:

Bislang gibt es nichts, was auf einen giftigen Pilz hinweisen könnte. Weder Geschmack noch Kochverhalten gibt Aufschluss darüber, ob ein Pilz giftig ist oder nicht.

Da hilft nur die korrekte Bestimmung über die einzelnen Bestimmungsmerkmale und im Zweifel… im Wald lassen!

Welche tödlich giftigen Arten sollte man kennen bzw. kennt ihr?

#8. Der Stand der Lamellen lässt Giftigkeit bzw. Essbarkeit erkennen ? Eine Studie der 600 bekanntesten Lamellen-Pilze in Europa zeigt, dass giftige und tödlich giftige Pilze normal bis eng stehende Lamellen haben. vgl. Knollenblätterpilz. Alle Pilze mit weit stehenden Lamellen sind essbar (Lacktrichterlinge) oder zumindest nur ungenießbar (Wasserköpfe)

Das ist gelogen:

Weder der Geschmack noch die Abstände oder die Form von Lamellen, Hüten und Stielen geben Auskunft darüber; ob ein Pilz giftig ist oder nicht.

#9. Pilze können auch Felsen und Steine zersetzen ? Neue Forschungen zeigen, dass Pilze auch Felsen und Steine zersetzen können. Vor allem Mykorrhiza Pilze sind daran beteiligt. Es scheint so, dass die in Symbiose mit Baum- und Pflanzenwurzeln lebenden Pilze deutlich mehr können als bisher angenommen.

Das ist wahr.

Forscher an der Uni Leeds in England haben herausgefunden, dass Mykorrhiza-Pilze daran beteiligt sind, wenn aus Felsen und Steine wieder fruchtbarer Boden wird.

Die Forscher benutzten für Ihre Untersuchungen junge Kiefern und den „Kahlen Krempling“ (Paxillus involutus). Eine Kombination die in der Natur sehr oft vorkommt.

Am Beispiel von Biotit, einem dunklen Glimmermineral, das häufig in Urgesteinen vorkommt, wurde beobachtet, wie die Pilze vorgehen.

Stößt eine Wurzel mit dem sie umgebenden Pilzgeflecht auf einen Biotit-Kristall, dann schmiegt sich ein Pilzfaden eng an den Kristall und übt auf ihn einen Druck aus, der dem eines Autoreifens entspricht.

Nach dieser physikalischen Attacke, die den Kristall unter Spannung setzt, erfolgt ein chemischer Angriff. Der Pilz gibt Verdauungssäfte ab, die aus dem Kristall lebenswichtige Elemente wie Natrium herauslösen.

Diese chemische Zersetzung ist der Beginn des endgültigen Zerfalls, in dessen Verlauf aus Steinen und Felsen fruchtbarer Boden wird.

#10. Mykorrhiza nicht immer gerecht – Parasitenbäume nehmen und geben nichts. ? Mykorrhiza ist Tauschgeschäft. Die Schwarznuss (sugar parasite) interessiert das nicht. Sie liefert zwar zuerst, holt sich aber im Anschluss, die gelieferten Zucker- und Nährstoffe wieder zurück und zwar ohne Gegenleistung. Ein sehr einseitiges Geschäft. Erkennbar am Wachstumsstillstand der Pilze vor Sporenreife.

Das ist gelogen:

Sicher ist eine Mykorrhiza-Partnerschaft nicht immer ganz ausgewogen. Aber man darf davon ausgehen, dass nichts ohne entsprechende Gegenleistung erfolgt und nachträgliches Parasitentum ausgeschlossen ist.

Welche Pilze Mykorrhiza Pilzgruppen kennt ihr?

#11. Pilze sind in der Lage ihr eigenes Klima zu machen ? Pilze sind angewiesen ihre Sporen optimal zu verbreiten. Für Baumpilze die auf Baumstümpfen flach über dem Boden wachsen ist das schwer. Lösung: Durch Wasserverdunstung erzeugt der Pilz bei Sporenreife ein eigenes Klima, welches die Sporen nach oben treibt.

Das ist wahr:

Der Lackporling zum Beispiel optimiert mit dem eigenen Mikroklima seine Sporenverbreitung. Erkennbar an den Sporen oben auf der Pilzkruste.

Welche Pilze machen das noch?

#12. Diskriminierende Pilznamen sollen abgeschafft werden ? Die ADS (Antidiskriminierungsstelle des Bundes) hat eine Petition im Bundestag eingereicht über die 2024 beraten werden soll. Sie betrifft die Diskriminierung durch Pilznamen. Judasohren, Zigeunerpilze und Gewalt verherrlichende Namen wie Satansröhrling sollen bald der Vergangenheit angehören.

Das ist gelogen:

Diffamierung und Diskriminierung entgegenzuwirken ist tatsächlich Aufgabe der ADS (Antidiskriminierungsstelle des Bundes). Erfolgreich ist das Zigeuner-Schnitzel von den Speisekarten verschwunden und den Mohrenkopf oder der Negerkuss hat mittlerweile einen anderen Namen 😉

Es liegt aber keine Petition vor auch Pilznamen zu ändern. Aber ganz auszuschließen ist das nicht.

Vor allem beim Judasohr und dem Reifpilz mit dem Namen Zigeuner als offiziellen oder geläufigen Pilznamen.

Wie seht ihr das?

#13. Aufbewahrung Pilze – Eiweiß Zerfall ? Pilze sind Eiweiß haltig und gekühlt und schnell zu verarbeiten. Kritisch ist dabei der Eiweiß-Zerfall. In dieser Phase entstehen Toxine, die eine Lebensmittelvergiftung verursachen können. Sobald das Eiweiß aber komplett zerfallen ist, können die Pilze bedenkenlos gelagert und weiterverarbeitet werden. Auch Tage später.

Das ist gelogen:

Pilze sind nicht mehr für den Verzehr geeignet, sobald die Eiweiß-Zersetzung begonnen hat.

Wie sind Eurer Meinung nach Pilze nach dem Sammeln zu behandeln?

#14. Pilze trocknen – Vitaminverlust ? Pilze sind reich an Vitaminen vor allem der B2 und D-Gruppe. Neue wissenschaftliche Tests in der Orthomolekularen Medizin belegen, dass beim Trocknen von Pilzen genau diese Vitamine verloren gehen. Das Trocknen als Konservierung von Pilzen wird daher grundsätzlich nicht mehr empfohlen.

Das ist gelogen:

Es stimmt, dass beim Trocknen der Pilze Vitamine verloren gehen. Deshalb wird eine Temperatur von 50 Grad Cel. bei längerer Trocknungszeit empfohlen. Eine Empfehlungen Pilze nicht mehr zu trocknen, gibt es nicht.

Welche Formen der Haltbarmachung kennt ihr?

#15. In Asien werden alle Pilze roh gegessen – außer dem grünen Knollenblätterpilz ? In Asien wird alles gegessen was auf Ständern (Ständerpilze) oder in Schläuchen (Schlauchpilze) wächst. Möglich macht das das High-Heat-Verfahren bei der durch kurzzeitige Erhitzung der Pilze auf 1000 Grad alle Toxine vernichtet werden. Außer die Amatoxine des grünen Knollenblätterpilzes. Vermutlich auf Grund der hohen Giftkonzentration.

Das ist gelogen:

Das High-Heat-Verfahren bei Pilzen gibt es auch in Asien nicht. Es bleibt bei der Regel: Finger weg vor rohen Pilzen. Pilze niemals roh essen! Es gibt essbare Pilzarten die roh gegessen unverträglich bzw. giftig sind.

Welche Pilze können, wenn überhaupt, roh gegessen werden?

#16. Neue Pilzart – Verträglichkeit testen ? Vorsicht bei neuen Pilzarten! Empfehlung: Neue Pilzarten erst einmal im Mischgericht verwenden. Unverträgliche Inhaltsstoffe werden so verteilt und auf ein Minimum reduziert. Wird die neue Pilzart im Mischgericht vertragen, kann sie auch als Einzelgericht zubereitet werden.

Das ist gelogen:

Neue Pilzarten erst einmal in kleinen Mengen und nur für sich zubereiten und verkosten. Nur so lassen sich Unverträglichkeiten bezogen auf diese Pilzart feststellen.

Ihr ladet eure besten Freunde zum ausgiebigen Pilzgericht ein. Was ist zu beachten?

#17. Wie ein Fruchtkörper entsteht ? Die geschlechtliche Verbindung einer männlichen und weiblichen Hyphe ergeben Pilzfäden und diese dann das Mycel. Jede dieser Hyphen hat seine Aufgabe im Wachstumsprozess. In der männlichen Hyphe sind vor allem die Anlagen des Stiels verankert. In der weiblichen Hyphe die des Hutes und bei Porlingen die Anlage der Porenschicht.

Das ist gelogen:

Die Pilzhyphen bilden das Geflecht des Myzeliums, das die vegetative Wachstumsform des Pilzes darstellt.

Das Myzelium kann je nach Art und Lebensweise des Pilzes unterschiedliche Formen und Ausdehnungen annehmen. Die Anlagen dazu sind in jeder Einzelzelle der Hyphe zu finden.

Erklärt noch einmal genau. Wie läuft das von der Spore bis zum Pilz so ab?

#18. Toll! Nachhaltige Sammelkorb-Idee für echte Pilzfreunde ? Neu: Angeboten wird ein luftiger Weiden-Sammelkorb, in dem auf 3 Ebenen Pilze aufrecht transportiert werden können. Der Clou: Die Pilze können optimal weiter aussporen. Gedacht für Sammler die nicht auf Menge, sondern Qualität aus sind und nachhaltig Pilze sammeln.

Das ist gelogen:

Die Idee ist nicht schlecht, aber bislang wüsste ich nicht, dass so etwas im Handel angeboten wird.

Welche Transportmöglichkeiten haltet ihr für sinnvoll und warum?

#19. Vitalpilze Chaga – zu viel des Guten ? Der schiefe Schillerporling (Chaga) hat antivirale sowie Lebens verlängernde Eigenschaften. Das ist nicht immer ein Segen. China setzt im Kampf um die Entwicklung der Bevöllkerung neben den Zwei-Kind-Ehe nun auch den Chaga auf die rote Liste. D.h. der freie Handel wird ab 2025 verboten. Bezug nur noch auf Rezept.

Das ist gelogen:

Die Problematik in China in Bezug auf die Entwicklung der Bevölkerung besteht zwar. Ein Verbot vom Chaga gibt es allerdings nicht.

Wie ist der Chaga drauf? Welche Heilwirkung wird ihm zugeschrieben?

#20. Pilze bilden nicht jedes Jahr Fruchtkörper ? Eine Untersuchung in der Schweiz ergab, dass über einen Zeitraum von über 20 Jahren nur 8 Pilzarten von insgesamt 400 jedes Jahr regelmäßig erschienen sind. Alle anderen Pilzarten eher unregelmäßig.

Das ist wahr:

Die Untersuchung gibt es. Es wurden über einen Zeitraum von über 20 Jahren alle Pilze in einem Waldstück kartiert und dokumentiert. Das Ergebnis war verblüffend. Nur 8 von 400 Arten sind jedes Jahr erschienen.

Wann und unter welchen Bedingungen Pilze Fruchtkörper bilden, ist tatsächlich noch recht unerforscht. Und genau das macht es spannend und unberechenbar für Pilzsucher.

Könnt ihr für jeden Monat des Jahres ein paar Pilze nennen?

Ende